Gestalten und Gründen
Ursula M. Staudinger ist seit August 2020 Rektorin der Technischen Universität Dresden (TUD). Davor arbeitete sie als Professorin für soziomedizinische Wissenschaften und Professorin für Psychologie am Robert N. Butler Columbia Aging Center der Columbia University in New York, das sie 2013 gründete. Dort wirkte sie fünf Jahre als Direktorin und Präsidentin des dazugehörigen International Longevity Center USA (ILC-USA). Vor ihrem Wechsel in die USA, war sie 10 Jahre lang Vizepräsidentin der Jacobs University (Bremen) und Gründungsdekanin des Jacobs Center on Lifelong Learning and Institutional Development (JCLL). Staudinger war bereits von 1999 bis 2003 an der TU Dresden als Professorin und Geschäftsführende Direktorin des Instituts für Pädagogische Psychologie und Entwicklungspsychologie tätig.
Forschen
Das Forschungsinteresse der international führenden und interdisziplinär ausgerichteten Psychologin und Alternsforscherin gilt insbesondere der Veränderbarkeit des Alternsprozesses und deren Folge für den demografischen Wandel. Vor dem Hintergrund einer Gesellschaft des längeren Lebens erforschte Ursula M. Staudinger die Potenziale des Alterns und untersuchte dabei das Zusammenspiel von Produktivität und Altern sowie die Entwicklung von Lebenseinsicht, Lebensgestaltung und Weisheit über die Lebensspanne. Für ihre herausragenden Forschungsleistungen wurde sie mit dem „Braunschweiger Forschungspreis 2014“ und der Seneca-Medaille 2017 ausgezeichnet.
Netzwerken und Beraten
Als Kuratoriumsvorsitzende des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) begleitet Ursula Staudinger seit 2013 Forschungsarbeit und -management des Instituts und berät die deutsche Bundesregierung in Fragen des demografischen Wandels. Sie ist u.a. Mitglied der Academia Europaea, Mitglied des Sachverständigenrats von Population Europe und Mitglied der Leopoldina sowie Sprecherin deren Wissenschaftlichen Kommission Demografischer Wandel. In diesen Funktionen trägt sie dazu bei, dass wissenschaftliche Erkenntnisse auf nationaler und europäischer Ebene Regierungen, Behörden und die Öffentlichkeit informieren.
„Wir gewinnen mit den Jahren an Wissen und Erfahrung hinzu. Das erlaubt uns Defizite in der Schnelligkeit des Denkens unter normalen Bedingungen auszugleichen.“